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MITWELT: Fühlst du dich wohl in deiner Haut?



Aluminium, Parabene, Benzophenon, schädliche Duftstoffe, Triclosan, Paraffine, Phthalate, Emulgatoren, Silikone und Tenside. Alles gängige Inhaltsstoffe herkömmlicher Kosmetik. Zwar macht Aluminium in unseren Deos beispielsweise, dass wir nicht «schweisseln», Parabene, dass unsere geliebten Schönmacher konserviert bleiben oder Tenside, dass unser Shampoo uns eine wunderbare Schaumkrone auf unsere Mähne zaubert. Gleichzeitig geht mensch jedoch auch davon aus, dass Aluminiumsalze Alzheimer oder Brustkrebs begünstigen, Parabene unseren Hormonhaushalt durcheinanderbringen oder SLS-Tenside unsere Haut und Schleimhäute reizen und austrocknen. Zudem sind viele Inhaltstoffe (und Verpackungen) nur schwer abbaubar (auch mit den fortschrittlichsten Kläranlagen) und die Menge an Mikroplastik in herkömmlichen Discounterprodukten ist bedenklich. Dass wir uns gesund ernähren sollen, um unseren Körper mit guten Nährstoffen zu versorgen und gesund zu halten, wissen wir mittlerweile. Jedoch nehmen wir nicht nur über unsere Darmschleimhaut, sondern auch über unsere äussere Hülle enorm viele Schadstoffe auf. Zur Info: Der Mensch ist in durchschnittlich 1.5 bis 2 Quadratmetern Haut gehüllt, also eine ganz beachtliche «Aufnahmefläche». Zudem: viele dieser gesundheitlichen Schadstoffe schaden auch der Gesundheit unseres Planeten, insbesondere unserer Gewässer. Aber was sind die Alternativen? 

Wenn wir eine schnelle einfache Lösung wollen, dann können wir in den Läden nach Alternativen suchen. Ich achte darauf, dass meine Kosmetikprodukte keine der oben genannten Schadstoffe beinhalten. So verwende ich beispielsweise die Hand- und Bodylotion «Dream Cream» von Lush. Weil sie selbstkonservierend ist, hat sie keine Parabene drin. Zudem verwende ich sowohl die Shampooseifen als auch die Handseifen von Lush. Mit solchen «naked-Produkten» kann ich meinen Abfall um Einiges reduzieren. Es gibt übrigens auch Gesichtsreiniger als Seife. Ich benutze momentan eine aus Südafrika, jedoch erhältst du diese auch in der Schweiz problemlos.

Shampoo 1
 
Shampoo 2
Zudem bin ich seit etwa einem halben Jahr Fan von den ätherischen Ölen und Kosmetikprodukten von Farfalla. Die ursprüngliche Hippie-Brand produziert in Zürich und im Jura und verwendet nur Bio-Rohstoffe. Die Produkte sind tierversuchsfrei, vegan, nachhaltig und fair gehandelt. Mein Liebling unter den ätherischen Ölen: Teebaumöl. Das ist eigentlich für fast alles gut: Ob gegen Bibeli oder aufgekratzte Rifeli, als Wundbehandlung, Badezusatz oder Mundspülung 

Teebaumöl
Apropos Zahnhygiene: Jacqueline kauft ihre Zahnputztabletten (Zahnpasta ohne Wasser in Tablettenform) im Unverpacktladen. Ihre Mundspühlung macht sie selber. Mensch nehme: 240ml abgekochtes Wasser, 1 TL Natron, 2 TL Xylit (das ist Birkenzucker und wirkt von Natur aus antibakteriell), 5 Tropfen Pfefferminzöl und 5 Tropfen Teebaumöl. Das Ganze in eine kleine Flasche oder ein Glas füllen, schütteln und anwenden. Am besten innert 2 Wochen verbrauchen. Des Weiteren gibt es auch Zahnbürsten (fast) ohne Plastik. Diese sind abgesehen von den Borsten (da gibt’s noch keine bessere Alternative) einfach im Kompost zu entsorgen.  

Nun zu den Produkten, die mensch zwar nicht in der «Beautyabteilung» findet, aber sehr nützlich sind. Ersteres ist Honig. Er enthält viele Mikronährstoffe, die nicht nur auf der frischgebackenen Züpfe deinem Gaumen oder im heissen Tee deiner Erkältung guttun, sondern auch deiner Haut und deinem Haar. Honig ist antibakteriell, pH-neutral und extrem feuchtigkeitsspendend. Für schöne Haare kannst du zum Beispiel ein Eigelb mit 1 TL Honig vermischen, in die Haare einmassieren und nach einer Stunde auswaschen oder über Nacht etwas Honig und Olivenöl in deine trockenen Haarspitzen einwirken lassen. Honig fördert einfach so aufgetragen auch die Narbenheilung oder sagt zusammen mit etwas Zitronensaft nervigen Mitessern den Kampf an. 

Honig
Ein weiteres Produkt ist Kokosöl. Mittlerweile haben wir in unserer WG immer ein Riesenglas Kokosöl im Wandschrank.  Mögliche Verwendungszwecke, die wir ausgetestet haben, sind beispielsweise als Haut- und Gesichtscreme oder Conditioner (dazu einfach vor dem Haare Waschen auftragen, Haare hochstecken, unter der Dusche alles andere erledigen und am Schluss mit Shampoo Haare normal waschen (spart enorm Geld und Plastik)). 

Auch für selbstgemachte Kosmetikprodukte ist Kokosöl selbstverständlich genial. Während Jacqueline gerne einen Deo-Stein aus Alaunkristallen (ohne Aluminium) vom lokalen Markt in Bern verwendet, mache ich mittlerweile mein Deo selber. Und es funktioniert hervorragend (und ich mache wirklich viel Sport)! Dafür brauchst du auch nicht zuerst zehn unterschiedliche Reformhäuser und Naturprodukt-Shops abklappern. Mir war es wichtig, dass es Zutaten sind, die einfach zu besorgen sind: Nämlich im Lebensmittelladen deiner Wahl und einer Apotheke. Ich habe während den vergangenen Monaten schon unterschiedliche Rezepturen ausprobiert und das Folgende ist bisher mein Favorit. Und so machst du es:

Zu ½ dl flüssigem Kokosöl fügst du deine ätherischen Öle hinzu (die Menge dosierst du nach persönlichem Geschmack). Dann mischst du ¼ dl Maisstärke und ¼ dl Natron dazu. Das Natron wirkt antibakteriell und macht, dass du nicht stinkst. Das Ganze füllst du dann in ein gut verschliessbares Döschen oder Weck-Glas o.Ä. ab und lässt es abkühlen. Danach fügst du noch einmal 1-2 EL Kokosöl (nicht flüssig) dazu und lässt es ca. einen Tag stehen.  Dann einfach etwa eine erbsengrosse Portion des Deos unter den Achselhöhlen auftragen.
Tipp: Wenn es bei dir sommerliche Temperaturen sind, würde ich die Mischung entweder im Kühlschrank aufbewahren oder anstatt in eine Dose oder ein Glas in einen Deo-Roller einfüllen. Sonst läuft dir das Kokosöl davon.   
 
Deo 1
Deo 2
Nun aber noch zu den Duftmischungen. Da kannst du ganz kreativ werden und etwas ausprobieren. Meine Lieblingsmischungen sind: 

Mein persönlicher Favorit:
    10 Tropfen Grapefruit, 4 Tropfen Vanille, 4 Tropfen Lavendel, 2 Tropfen Orange. 
 
Simpel und sinnlich: 12 Tropfen Vanille und 4-6 Tropfen Orange 
⇛ Frischekick mit zusätzlichem antibakteriellem Effekt für sportliche Achseln:
   
8 Tropfen Grapefruit, 6 Tropfen Lavendel, 4 Tropfen Teebaumöl

Und noch ein Anwendungstipp: Wenn du vor deiner Umstellung zu natürlichen Deos herkömmliche Deos verwendet hast, solltest du ein bis zwei Tage komplett auf Deo verzichten. So können die Schadstoffe aus deinen Achselhöhlen «verdampfen» und das natürliche Deo dann seine volle Wirkkraft entfalten. Wenn du direkt umstellst, kann es sein, dass es die ersten paar Tage noch nicht so wirkt, wie du das möchtest. Danach funktioniert es aber wunderbar. 

Zum Schluss noch ein paar Minimal-Waste-Gedanken to go: Shampoo, Zahnputztabletten, Naturschwämme (Mittelmeer-, Kokosfaser- oder Luffaschwämme), Rasierer mit austauschbaren Rasierklingen (sogenannte Rasierhobel) und vieles mehr findet mensch heute in Unverpacktläden, Reformhäusern oder im Internet auch ohne Plastikhülle. Zudem lohnt es sich, auf lange Sicht auf Minimal Waste umzusteigen. Nicht nur dem Planeten, sondern dann auch dem Portemonnaie zu liebe, da mensch die Verpackung nicht mitfinanzieren muss. 

So, nun möchten wir wissen, mit welchen Produkten du dich in deiner Haut am wohlsten fühlst? 

Jil (Assistentin Refforum und Studentin Interreligiöse Studien & Spanisch)

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