Direkt zum Hauptbereich

MITWELT – eine Blogreihe zu nachhaltigen Lebensformen (und darüber, was dabei im Alltag tatsächlich geschieht)




Was heisst eigentlich nachhaltig? Was bedeutet umweltschützend? Was ist ethisch-moralisch verantwortbar? Was bedeutet Nächstenliebe? Was Solidarität? Weshalb sprechen wir eigentlich von der Umwelt anstatt von unserer Mitwelt? 

Die Meinungen darüber, wie mensch angesichts von Klimaerwärmung, Armut und Hunger, Arbeitslosigkeit und Elend zu leben hat, gehen auseinander. Das zeigt sich insbesondere im alltäglichen Zusammenleben mit unterschiedlichen Menschen. Lebt mensch in einer WG,  sind unterschiedliche Vorstellungen und Ideen zu einem nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt vorprogrammiert; vorausgesetzt, es handelt sich nicht um eine Hardcore-Veganer*innen- oder apokalyptische «Die-Welt-geht-ja-eh-einmal-unter»-Meinungsblase. 


Was ist eigentlich wichtig? Was ist zu viel? Diesem Thema hätte sich unser vergangener Social Innovation Hub gewidmet und (un)nachhaltiges (WG-)Leben unter die Lupe genommen. Da dieser nun aufgrund des Corona-Virus - ein Aufruf unserer Mitwelt, etwas weniger zu fliegen, uns etwas bewusster zu verhalten und die raren Spaziergänge an der Sonne wieder zu schätzen? - nicht stattfinden konnte, widmen Jacqueline und ich uns der Thematik in ein paar Blogtexten. Wir möchten keine ideologische Kampagne darüber starten, wie mensch sich zu verhalten habe, sondern bloss ein paar Einblicke in Jacquelines Familien- oder meinen WG-Alltag und das Zusammenleben mit unserer Mitwelt geben. 


Mal vorweg: Gerade nutze ich zum Beispiel die Sonnenstunden, um meinen kleinen WG-Chrütligarten aufzuziehen (gar nicht so einfach, wenn mensch weder Erde noch Töpfe kaufen kann, weil alles geschlossen ist). Also, stay tuned! 

Jil Kiener 
Assistentin Refforum & Studentin Interreligiöse Studien und Spanisch

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Zyklisch leben in einer linearen Welt

  Impressionen vom Women's Circle am 1. Oktober 2024 Die Welt, in der wir leben, ist nicht gemacht für Menschen mit körperlichen oder kognitiven Beeinträchtigungen, psychischen Erkrankungen, Neurodivergenzen, ohne Schweizer Pass, anderer Hautfarbe oder Herkunft, die nicht dem Geschlechterbinär entsprechen oder nicht heterosexuell sind. Ebensolches trifft auf menstruierende Menschen zu – und auf Frauen ganz grundsätzlich, ob sie nun menstruieren oder nicht. Allzu oft ist unsere schnell getaktete Welt nicht kompatibel mit der zyklischen Natur von Frauen. Zyklisch zu leben, widerspricht den Erwartungen unserer Gesellschaft. Dies kann zu Konflikten führen – sowohl in uns selbst als auch mit unserem Umfeld. Arrangieren wir uns also damit? Oder leisten wir durch einen zyklischen Lebensstil Widerstand? Nach einer geselligen Teilete hat sich eine Gruppe ganz unterschiedlicher Frauen am Women’s Circle vom 1. Oktober 2024 im forum 3 zu dieser Spannung ausgetauscht. Wir haben Raum gescha...

Eine neue Logik

Die Worte Jesu sind mir wichtig. Nicht immer im gleichen Masse. Aber manchmal packt mich eines und bewegt sich in mir weiter, stellt mir eine Frage, fordert mich heraus. So geht es mir im Moment mit den Worten:   «Selig sind die (was bedeutet: «stimmig leben die») Gewaltlosen, denn sie werden das Land erben.» Wie vielen von uns gehen mir die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine nahe. Das Leid der Menschen, die fehlende Aussicht auf ein Ende der Gewalt, die Ohnmacht drücken auf die Stimmung. Mehr und stärkere Waffen werden für die Ukraine gefordert. Zusätzliche Soldaten sollen an die Front «geworfen» werden. Führende Politiker und Militärs warnen vor einer Ausdehnung des Krieges auf weitere Gebiete Europas. Die Staaten – auch die Schweiz – sollen ihre Militärbudgets erhöhen, aufrüsten, um dem Feind im Osten eine glaubwürdige Abschreckung entgegen zu stellen. Dahinter steckt die Logik, wonach Gewalt nur mit noch grösserer Gegengewalt beizukommen ist. Das eigene Land, Fre...

SPIRITUALLY: Einen neuen Anfang feiern - Hannah Arendt und Weihnachten

Worum geht es beim Weihnachtsfest? Manchmal kommt Hilfe von unerwarteter Seite: Die Philosophin Hannah Arendt (1906-1975) hat mich mit ihrer Rede von der "Geburtlichkeit" oder Natalität neu inspiriert, dieser Frage auf den Grund zu gehen.  Hannah Arendt schreibt 1960 in ihrem Hauptwerk „Vita activa oder vom tätigen Leben.“ [1]  :  « Weil jeder Mensch auf Grund seines Geborenseins ein  initium , ein Anfang und Neuankömmling in der Welt ist, können Menschen Initiative ergreifen, Anfänger werden und Neues in Bewegung setzen.»  (242)  Diese Sätze umschreiben knapp, was die Philosophin unter „Geburtlichkeit“ versteht.  Ihr Lehrer Martin Heidegger hatte das „Sein zum Tode“, also unsere Sterblichkeit, in das Zentrum seines philosophischen Denkens gestellt. Im Kontrast zu ihm erkannte Arendt ,  dass jeder einzelne Mensch ein neuer Anfang ist und selber einen neuen Anfang machen kann. Wir sind zum Anfangen begabte Wesen. Anfangen-können ist, was ...