Direkt zum Hauptbereich

SPIRITUALLY: Gemeinschaftlichkeit und "Social Distancing"



Kaum jemand hätte vor drei Wochen gedacht, dass derart einschneidende Massnahmen unser Leben bestimmen werden. Ohne Zweifel sind all die Verhaltensweisen, die zur Distanzierung mahnen, in diesen Corona-Zeiten nötig und richtig. Was es jetzt zusätzlich braucht, ist die Ermutigung, unser Immunsystem selber aktiv zu stärken! Dazu gehören die bewährten Mittel Vitamin C, Zink, Schüsslersalze, Echinacea, Bewegung, Sonnenschein... 

Ebenso zentral für ein starkes Immunsystem ist aber das Erleben von tragenden Beziehungen. Gerade dies droht jetzt unter die Räder zu kommen. Lasst uns darum neben dem „Social Distancing“ kreativ nach Formen von Gemeinschaftlichkeit suchen! Zusammen spazieren und wandern, vorzugsweise im Wald, ist kein Problem. Jetzt, da es langsam wärmer wird, treffen wir uns mit dem nötigen Sicherheitsabstand auf der Strasse, im Hof, im Park. Statt ein flüchtiges WhatsApp tippen, ein analoges Telefongespräch führen und eine warme Stimme hören. Dem Freund eine schöne Karte schreiben, richtig mit Couvert und Briefmarke. Der alten Nachbarin anbieten, einkaufen zu gehen. Wenn nun zu Hause am Laptop gelernt werden muss, ergeben sich vielleicht Zeitfenster, um berufstätigen Eltern im Haus gegenüber mal auf die Kinder aufzupassen. Entwickeln wir Fantasie, wie wir einander erfahren lassen, dass wir wahrgenommen und gesehen werden! Das vermindert Angst und Panik nachhaltig und schafft Vertrauen, dass wir in aller Unbill der Zeit aufgehoben sind.  

Schreibe uns gerne deine Ideen zur Gemeinschaftlichkeit in Zeiten von „Social Distancing“ im Kommentar!  

Viel Kreativität und Vertrauen wünscht dir 

Thomas Schüpbach-Schmid
Hochschulseelsorger & Leiter des Ref. Forums

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Zyklisch leben in einer linearen Welt

  Impressionen vom Women's Circle am 1. Oktober 2024 Die Welt, in der wir leben, ist nicht gemacht für Menschen mit körperlichen oder kognitiven Beeinträchtigungen, psychischen Erkrankungen, Neurodivergenzen, ohne Schweizer Pass, anderer Hautfarbe oder Herkunft, die nicht dem Geschlechterbinär entsprechen oder nicht heterosexuell sind. Ebensolches trifft auf menstruierende Menschen zu – und auf Frauen ganz grundsätzlich, ob sie nun menstruieren oder nicht. Allzu oft ist unsere schnell getaktete Welt nicht kompatibel mit der zyklischen Natur von Frauen. Zyklisch zu leben, widerspricht den Erwartungen unserer Gesellschaft. Dies kann zu Konflikten führen – sowohl in uns selbst als auch mit unserem Umfeld. Arrangieren wir uns also damit? Oder leisten wir durch einen zyklischen Lebensstil Widerstand? Nach einer geselligen Teilete hat sich eine Gruppe ganz unterschiedlicher Frauen am Women’s Circle vom 1. Oktober 2024 im forum 3 zu dieser Spannung ausgetauscht. Wir haben Raum gescha...

Eine neue Logik

Die Worte Jesu sind mir wichtig. Nicht immer im gleichen Masse. Aber manchmal packt mich eines und bewegt sich in mir weiter, stellt mir eine Frage, fordert mich heraus. So geht es mir im Moment mit den Worten:   «Selig sind die (was bedeutet: «stimmig leben die») Gewaltlosen, denn sie werden das Land erben.» Wie vielen von uns gehen mir die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine nahe. Das Leid der Menschen, die fehlende Aussicht auf ein Ende der Gewalt, die Ohnmacht drücken auf die Stimmung. Mehr und stärkere Waffen werden für die Ukraine gefordert. Zusätzliche Soldaten sollen an die Front «geworfen» werden. Führende Politiker und Militärs warnen vor einer Ausdehnung des Krieges auf weitere Gebiete Europas. Die Staaten – auch die Schweiz – sollen ihre Militärbudgets erhöhen, aufrüsten, um dem Feind im Osten eine glaubwürdige Abschreckung entgegen zu stellen. Dahinter steckt die Logik, wonach Gewalt nur mit noch grösserer Gegengewalt beizukommen ist. Das eigene Land, Fre...

PERSONALLY: «brückenbauen»

Eremit   Ein hängendes Bild Das Gemüter bezwingt In den Lüften versinkt Vereinsamt und wild   Ein stehendes Schild Das beschützt und erzwingt Für den Menschen der ringt Zu zeigen was gilt   Achtlos und achtsam Ratlos doch ratsam Das ist es was sticht Trotz all dieser Sicht   Achtsam und achtlos Ratsam doch ratlos Das ist was dann bricht Wenn Mensch nicht bespricht   Trotz Einsicht entspricht Die Weitsicht dem Licht Den Klängen des Denkens Den Orten des Lenkens   So ist die Einsicht Licht aus der Weitsicht Aus Klängen vom Reden Aus Orten im Wesen       André Lourenço, Assistent im forum³   Andrés Gedicht fordert auf zur Unterbrechung. Schnelles Konsumieren und smartes Einordnen sind nicht möglich. Der Text will, dass ich ihm Raum gebe, viel Raum, sonst bleibt er stumm.   Das Gedicht erzwingt von mir die Entscheidung, mir Zeit zu nehmen, in diese Wortwelt einzutauchen, so...